…von Abstrakter Malerei bis
Symbolismus
A
Abstrakte Malerei: Ablösung vom Gegenständlichen:
Unter abstrakter Malerei versteht man die Kunst, die keine Erinnerung
hervorruft und keinen Hinweis auf die sichtbare Wirklichkeit enthält; die Malerei
löst sich vom Gegenständlichen und gibt damit die Realität auf. Wer den Schritt
zur reinen Abstraktion als erster vollzog, ist nicht geklärt.
Abstrakter Expressionismus: Die
Erschaffung als Kunst
In den vierziger Jahren entstand in den USA eine Bewegung, die zum Ziel
hatte, den Prozeß des Kunstschaffens in den Vordergrund zu rücken. Auf diese
Weise wurde der abstrakte Expressionismus ins Leben gerufen, der in den 50er
Jahren seinen Höhepunkt hatte und durch Techniken wie dem Action-painting oder
dem Dripping, bei dem Farbe von oben auf das am Boden liegende Bild tropfte,
realisiert wurde. Bilder sollten nicht länger rein dekorativ sein, sondern den
Empfindungen des Malers Ausdruck verleihen, der seine spontanen Gefühle in die
Malerei umsetzte.
Vertreter:
B
Barock: Prunkvolle
Theatralik
Das Wort “Barock“ stammt wahrscheinlich von dem portugiesischen Wort
„barucca“ ab, das „unregelmäßige Perle“ bedeutet. Begründer dieses Stils, der
gegen Ende des 16. Jahrhunderts, war der Italiener Caravaggio, dessen
realistischer Helldunkelstil in ganz Europa bahnbrechend wirkte. Zudem war in
Rom Carracci tätig, dessen Arbeiten einen starken Einfluß auf die mehr
akademische Richtung der Barockmalerei hatte. Neben der religiösen Malerei, die
für die mittelalterliche und gotische Kunst bestimmend war, traten mit dem
Barock weltliche Darstellungen wie Genrebilder und Landschaften stärker hervor.
Der Barockstil endete etwa gegen 1730 und wurde zu dieser Zeit vom Rokoko
abgelöst.
Künstler:
Rembrandt, Rubens,
Velàzquez, Giovanni Gaulli…
D
Dadaismus: Die
revolutionäre Kunstbewegung
Der Begriff kommt von dem
kindlichen Stammellaut „dada“, der „Holzpferdchen“ bedeutet. Der Dadaismus legt
sich nicht auf einen Stil fest und entstand 1916 in Zürich. Es handelt sich um eine revolutionäre
literarisch-künstlerische Bewegung, die die besonders durch den Ersten
Weltkrieg fragwürdig gewordene bürgerliche Kultur lächerlich machen und
Kubismus und Futurismus überwinden wollte. Der Dadaismus erlangte Bedeutung für
die weitere Entwicklung der modernen Kunst und Literatur und entwickelte sich
in Frankreich zum Surrealismus weiter.
Vertreter:
Marcel Duchamp, Man Ray, Max Ernst, George Grosz
E
Expressionismus: Farbige
Rebellion
Der Expressionismus ist eine europäische Bewegung, die zum Ende des 19.
und Anfang des 20. Jahrhunderts auftrat. Im Gegensatz zum Impressionismus strebt der Expressionismus eine Kunst des
seelischen Ausdrucks an. Kräftige Konturen, Ausdruckskraft der Linien und eine
abstrahierende Vereinfachung des Gegenständlichen sind seine Merkmale.
Bilder sollten nicht länger dem ästhetischen Genuss dienen, sondern
elementare Erlebnisse der Wirklichkeit so stark und ursprünglich wie möglich zeigen.
Anregend wirkte die Kunst des Mittelalters mit ihren unrealistischen
Figurationen und Farbklängen, sowie die Masken- und Dämonenkunst der
Naturvölker.
1911 gründete Wassily Kandinsky mit Franz Marc die Künstlergemeinschaft
„Der blaue Reiter“, der auch Paul Klee und andere Künstler angehörten. Ziel
dieser Gruppe war es, die bisherigen Grenzen des künstlerischen
Ausdrucksvermögens zu erweitern; auf diese Weise wurde die Grundlage der
abstrakten Malerei geschaffen.
Vertreter:
Wassily Kandinsky, Oskar Kokoschka, Paul Klee…
F
Fauvismus: Farben als Ausdrucksmittel
In Frankreich bildete sich um 1905 eine geschlossen auftretende Gruppe
von Malern, die den Expressionisten verwandt, den Ausdruck durch starke und
reine Farben sowie durch Betonung der Umrisse zu steigern suchte. Allerdings
unterschieden sich die Fauves von den Expressionisten dadurch, dass erstere auf
symbolische Gehalte und sozialkritische Aussagen völlig verzichteten.
Ebenso wie bei den Expressionisten waren van Gogh, Munch, Cézanne und
Gauguin Vorbilder für diese Art der Malerei.
Fauves:
Matisse, Rouault, Marquet, Dufy, Derain
Futurismus: Das Dynamische
der modernen Zeit
Beim Futurismus handelt es sich um eine italienische Kunstbewegung am
Anfang des 20. Jahrhunderts, der fünf Maler angehörten: Boccioni, Carrà,
Russolo, Balla und Severini.
Ziel dieser Bewegung war es, das Dynamische der Zeit in der Kunst
wiederzugeben, so dass zentrale Themen die Erscheinung der Massengesellschaft,
die Großstadt und das Tempo des Verkehrs waren. Dieses Ziel sollte mit
Techniken wie dem Divisionismus (=Zerlegung des Farbauftrages in kleine,
nebeneinander gesetzte Tupfen, die sich erst im Auge des Betrachters mischen)
und dem Kubismus erreicht werden, wobei diese Techniken mit Elementen des
Dynamischen, wie Lichtbündelung, vibrierende Konturen und phasenhaft wiederholte
Formvariationen, ergänzt wurden.
G
Gotik & Gotische
Malerei: Neuartige Eleganz
Diese Epoche entstand zwischen
1140 und 1150 in der Ile-de-France und löste die romanische Kunst ab. Es kam
insbesondere zu einer Verfeinerung und neuartigen Eleganz der Kunst, was durch
bewegte Linien, leuchtende Farben und einen Hang zu Naturalistik und Realistik
der Figurenbilder erreicht wurde. Seit dem 14. und 15. Jahrhundert entstanden
vermehrt „bürgerliche“ Themen wie Bildnis und Landschaftsmalerei.
Die Gotik wurde schließlich am
Ende des 15. Jahrhunderts von der Renaissance abgelöst.
I
Impressionismus: Die Stunde des Lichts
Der Impressionismus ist eine Richtung der Malerei, die sich 1860/70 in
Frankreich entwickelte und sich über ganz Europa ausbreitete. Der Name für
diese Bewegung stammt von dem Titel „Impression, soleil levant“ eines Bildes
von Monet, das auf der ersten Impressionistenausstellung 1874 den Besuchern
zugänglich gemacht wurde. Dabei handelt es sich um eine für die damalige Zeit
neue und revolutionär wirkende Malweise, bei der die Farbe und die
Weitervermittlung des Eindrucks des Künstlers im Vordergrund steht.
Im Impressionismus wandte man sich vom bisherigen total ab. Die
Künstler gingen von der Überlegung aus, dass es in der Natur keine Linien hat.
Sie bestehe nur aus Farbidfferenzen mit den Grundfarben Gelb, Rot und Blau.
Die Malweise des Impressionismus wurde zum Neoimpressionismus
weiterentwickelt, indem ungemischte Grundfarben mosaikartig nebeneinander
gesetzt wurden.
Impressionistische Künstler:
Bazille, Manet, Monet, Pissarro, Cézanne, van Gogh
J
Jugendstil: Schnörkel und Sinnlichkeit
Die Hauptperiode dieser internationalen Epoche umfaßt die Zeit vom
letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts bis um das Jahr 1914. Charakteristisch
sind Ornamente geometrischen Ursprungs mit deutlicher Neigung zu
Verfremdungseffekten, so dass Phantasie und Sinnlichkeit in den Vordergrund
gerückt wurden.
Hauptvertreter:
Gustav Klimt, Ferdinand Hodler, Henri de Toulouse-Lautrec
K
Konstruktivismus: Eine eigene Realität
Durch geometrische, technische Formen und einer reduzierten Farbskala
sollte die Wirklichkeit nicht nachgeahmt, sondern ersetzt werden. Der
Konstruktivismus wurde zur offiziellen Kunst der russischen Revolution in den
Jahren 1917-21 und wurde später in der Op-art weiterverarbeitet.
Kubismus: Kegel, Quader, Kugel und Zylinder
Diese Bewegung beruht auf Formprinzipien des späten Cézannes, der als
gestalterisches Ziel die Erfassung der Natur durch Zylinder, Kugel und Kegel
erstrebte, und wurde von Picasso, Braque, Derain, Gris und Léger angewandt.
Picasso machte im Jahre 1907 mit seinem Bild „Les Demoiselles
d’Avignon“ den Anfang. Der Name „Kubismus“ stammt von einem Kunstkritiker, der
die Werke Braques abschätzig als „bizarreries cubiques“ bezeichnete.
Bei der Stilrichtung des Kubismus verlor die natürliche
Gegenständlichkeit ihre Bedeutung und der Bildgegenstand wurde zum reinen
Kunstgegenstand. Die Farbskala wurde verkleinert und die Formen in kantige
Facetten aufgesplittert; insbesondere die Collage stellte sich als gelungenes
Medium für diese Kunstrichtung dar. Für die weitere Entwicklung der Kunst im
20. Jahrhundert wurde die durch den Kubismus geschaffene Freiheit und Ordnung
der Bildform die entscheidende Grundlage.
M
Manierismus: Hang zum Absonderlichen
Beim Manierismus handelt es sich um eine ca. 1520 bis 30 einsetzende
künstlerische Strömung, die sich von den klassischen Idealen der Renaissance
abwendete. Charakteristisch für diese Stilrichtung sind eine irreale Farbgebung
und eine übersteigerte Raumkonstruktion. Der Stil ist vom Hang zum
Absonderlichen und bewussten Verrätselungen geprägt, die oftmals als Ausdruck
der Angst und Zwiespältigkeit einer die mittelalterliche Glaubenswelt
verlassenden Gesellschaft verstanden wird, die sich auch der Natur trotz
zunehmender rationaler Bewältigung entfremdete. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts
löste schließlich der Barockstil den Manierismus ab.
Vertreter
Giuseppe Arcimbaldo, Bartholomäus Spranger, El
Greco, Tintoretto
N
Naturalismus: Steigerung des Realismus
Der in allen Epochen vorkommende Naturalismus folgt der Lehre, daß
nichts außer der Natur real sei. Auf diese Weise beschränkt er sich darauf, ein
naturgetreues Abbild der Wirklichkeit, auch des Alltäglichsten und Hässlichsten,
zu geben, so dass er oftmals als eine Steigerung des Realismus verstanden wird,
wobei diese Abgrenzung nicht exakt durchzuführen ist.
Neoplastizismus: Reduzierung auf farbige Rechtecke
Von Piet Mondrian entwickelte Reduzierung der Malerei auf geometrische
Rechtecke, Primärfarben und primäre Nichtfarben.
Neue Figuration: Abkehr vom Abstrakten
Nach 1945 stellten sich viele Künstler der abstrakten Malerei entgegen
und brachten Figuratives erneut zur Geltung. Der Begriff „Neue Figuration“ ist
ein Sammelbegriff für diese Kunst. Diese Kunstströmung ist heute sehr populär
unter den zeitgenössischen Kunstrichtungen.
Neue Sachlichkeit: Wiedergabe harter Wirklichkeit
Es handelt sich um eine in den zwanziger Jahren vor allem in
Deutschland herrschende Stilrichtung, die sich durch eine harte, nicht
interpretierbare, distanzierte Malweise auszeichnet. Das Wirklichkeitsvorbild
wird nüchtern-realistisch wiedergegeben und es besteht bei diesen Werken eine
Überschärfe der Details und die gleiche Präzision von Vorder- und Hintergrund.
Vertreter:
Max Beckmann, George Grosz, Alexander Kanoldt
O
Op-art: Flirrende Farben
Diese Mitte der fünfziger Jahre entstandene internationale
Kunstrichtung zeichnet sich durch die Benutzung von streng geometrischen
Farbflächen oder -bahnen aus, so dass der Eindruck eines Flimmerns oder Bewegens
entsteht. Dabei vereint Op-art Tendenzen des Bauhauses, des Konstruktivismus,
des Pointillismus und Anregungen von De Stijl.
Künstler:
Vasarely, Soto, Riley, Poons
P
Pop-art: Konsum als Kunst
Bei der Pop-art-Kunst, deren Name von L. Aloway geprägt wurde, handelt
es sich um eine neorealistische Kunstrichtung, die in den 50er Jahren in den
USA und in England entstand und dem Dadaismus verwandt ist. Im Rahmen dieser
Stilrichtung wurden Objekte des Massenkonsums als Montage oder in initiativer
Form zusammengestellt, um damit die Grenze zwischen Kunst und Alltagsrealität
aufzuheben. Banales wurde zur Kunst erhoben und an das Auge des Betrachters
herangebracht, der durch den kritisch-ironischen Umgang des Künstlers mit dem
Abgebildeten einen neuen Zugang zu seiner Umwelt erhielt. Dabei wurden z.B.
Haushaltsgeräte, Muskelmänner, Pin-up-girls, Stars, Supermarktware oder
Comic-strips als Objekte verwertet.
Künstler:
Andy Warhol, Robert Rauschenberg, Jasper Johns, Roy Lichtenstein
R
Realismus: Abbild der
Wirklichkeit
Realismus ist die von der Beobachtung der Erscheinungswelt ausgehende
Art der Darstellung und wird zumeist im gleichen Sinn wie der Begriff
„Naturalismus“ gebraucht, jedoch mit dem Unterschied, dass ein gesteigerter
Realismus, der sich auf ins Einzelne gehende Wiedergabe eines Naturvorbildes
beschränkt, als Naturalismus bezeichnet wird. Seit der Höhlenmalerei in der
Eiszeit hat es in der Geschichte der Kunst immer wieder Epochen des Realismus
gegeben.
Renaissance: Hommage an die Antike
Das Zeitalter der Renaissance löste in der Kunst die Gotik ab, indem es
zuerst in Italien einsetzt und mit dem Ende des 15. Jahrhunderts alle
europäischen Länder erfasste. Diese Epoche lässt sich in die Frührenaissance um
1420, die Hochrenaissance am Anfang des 16. Jahrhunderts und die
Spätrenaissance einteilen, die bis 1520/30 andauerte und vom Manierismus
gefolgt wurde. Das entscheidende bei dieser Epoche war die Wiedererweckung des
klassischen Altertums mit seiner antiken Gestalten- und Formenwelt und dem im
Mittelalter verpönten Akt; dennoch blieben die religiösen Aufgaben der Kunst
den immer mehr an Bedeutung gewinnenden weltlichen übergeordnet. Die größten
Werke der Renaissance wurden in kirchlichem Auftrag geschaffen, wie etwa die
Fresken in der Sixtinischen Kapelle in Rom oder Bildnisse in der Peterskirche.
Vertreter:
Leonadro da Vinci,
Michelangelo, Raffael
.
Rokoko: Verspielte Leichtigkeit
Der Begriff „Rokoko“ kommt von einem bestimmten Muschelornament, das
als Leitmotiv dieser Stilrichtung angesehen werden kann. Diese Epoche, die
wegen Abgrenzungsschwierigkeiten oftmals als „Spätbarock“ bezeichnet wird,
folgte dem Barock und trat von 1720-1770/80 besonders in Frankreich, Deutschland
und Italien hervor und mündete Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts in den
Klassizismus.
Im Rokoko wandelten sich die schweren, prunkvollen Formen des Barock
ins Leichte, Aufgelöste, Zarte und Zierliche. In der Malerei überwogen
weltliche Themen wie Feste oder Schäferszenen, so dass die religiöse Malerei
noch stärker als bereits im Barock zurückgedrängt wurde. Besonders die
Pastellmalerei entsprach der Vorliebe für zarte duftige Farbe und wurde
folglich die favorisierte Maltechnik des Rokoko.
Vertreter:
Antonio Watteau,
Thomas Gainsbarough, Jean Honoré Fragouard
Romantik: Gefühlvolle
Naturdarstellungen
Bei der Romantik handelt es sich um eine geistes- und
stilgeschichtliche Epoche, die um die Wende zum 19. Jahrhundert Aufklärung und
Klassizismus ablöste. Die Romantik hatte ihren Mittelpunkt in Deutschland mit
C. D. Friedrich und seinen Landschaftsbildern und mit Runge; in England haben
sich u. a. Turner und Wallis diesem Malstil verschrieben. Die französische
Romantik beschäftigte sich im Gegensatz zu der sonst naturgeprägten Romantik
mit den Schicksalen und Leidenschaften von Menschen.
Die Romantik hatte zum Ziel, das Gemüt inmitten des Endlichen eins
werden zu lassen mit dem Unendlichen. Der Begriff „romantisch“ wurde zum
Sinnbild für das Ahnungsreiche und Gefühlvolle, das den Gegensatz zum
Verstandesmäßigen darstellen sollte. Man besann sich außerdem auf Gotik und die
heimische Märchen- und Sagenwelt zurück.
Die Romantik endete ca. um 1840; ihr folgte als nächster Malstil der
Impressionismus.
S
Surrealismus: Bizarre Traumwelten
Dieser Begriff wurde erstmals 1917 von dem Schriftsteller Apollinaire
für eine künstlerische Richtung, die das „Überwirkliche“ erstrebte, benutzt.
Die von Breton seit 1921 in Paris geführte Bewegung suchte, im Anschluß an die
Psychoanalyse Freuds, die eigene Wirklichkeit des Menschen im Unterbewußten und
verwertete Rausch- und Traumerlebnisse, somnabule und hypnotische Zustände als
Quell der künstlerischen Eingebung. Heute wird jeder Stil als surrealistisch
bezeichnet, der Reales mit Traumhaftem oder Mystischem in der Weise
durchdringt, dass auch das Irreale oder der sinnlose, ungewohnte, bestürzende
Zusammenhang den gleichen selbstverständlichen Realitätscharakter beansprucht,
wie die alltägliche Wirklichkeit. Die Bewegung verbreitete sich weltweit,
verlor jedoch nach 1945 an Bedeutung, so daß Techniken und Methoden des
Surrealismus in andere Strömungen eingingen.
Hauptvertreter:
Dali, Chagall, Miró
Symbolismus: Symbole als
Antithesen zur führenden Entwicklung
Der Begriff des Symbolismus stammt von Jean Moréas „Symbolistischem
Manifest“, das er 1886 im „Figaro“ veröffentlichte. Bei dieser Richtung der
Kunst, die nur schwer vom Jugendstil zu trennen ist, handelt es sich um eine
künstlerische Haltung, die das ganze 19. Jahrhundert durchzog und deren
Charakteristikum der Widerspruch zu der jeweils anerkannten Kunstauffassung,
wie dem Rationalismus, Realismus oder Naturalismus, ist. Auf diese Weise
bildete der Symbolismus auf jeder Stilstufe neue Antithesen zur führenden Entwicklung
und machte so die Vertreter des Symbolismus zu Außenseitern. Symbole dienten
als Ausdrucksmittel und schafften mystische und religiöse Zusammenhänge, so
dass mystisch-spirituelle Inhalte wie der Mensch in Traum- und Wunschwelten von
irrationalen Mächten wie Tod und Eros beherrscht zu Hauptthemen der Symbolisten
wurden.
Vertreter
Moreau, Redon, Böcklin, Segantini, Millais.